Eventuell kommt da noch mehr. An dieser Stelle möchte ich auf die Zusammenfassung von Andreas verweisen, der mit genügend Abstand (nicht das eine oder das andere Lager bevorzugend) den Tag Revue passieren lässt. Vor allem endlich mal jemand, der meine Meinung über den völlig indiskutablen Moderator teilt.
Nneka, neuer Act auf Yo Mama!/Fourmusic ist gerade auf Clubtour. Morgen im saarländischen Neunkirchen (Stahlwerk). Englischsprachiger R’n'B mit deutlichen HipHop-Wurzeln. Sie wird jetzt schon mit einer Erykah Badu verglichen. Ich bin gespannt.
Mp3: Nneka - Stand Strong
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behauptet die Website der Kampagne Du bist Deutschland. Na klasse! Erinnert sich noch jemand an die Aufregung um die Kampagne, damals im Mai drüben bei Spreeblick?
via SteamTalks
Der vierte und letzte Teil (hier geht es zum ersten, zweiten und dritten) der zunächst “Alte Männer sind auch nicht mehr das, was sie mal waren” genannten und dann aus Gründen der schnelleren Lesbarkeit umbetitelten Spreeblick-Serie “42″ beschäftigt sich mit den tatsächlichen Kernthemen des männlichen Daseins: Sex.
Ein paar Worte sollten jedoch auch über zwei weitere begleitende Faktoren verloren werden. Ich rede von Drugs und Rock’n Roll.
Wessen Leben keinerlei Berührungspunkte mit den oben erwähnten drei Themen aufweisen kann, ist vermutlich FDP-Wähler und somit von Geburt an alt, ein Weiterlesen lohnt also kaum. Ein Zeiteinsparungs-Service brought to you by Spreeblick.
“As long as there’s the sex and the drugs, who cares about the rock’n roll?”, fragt einer der Hauptakteure des Doku-Edutainment-Dramas “This is Spinal Tap” in der Schlussszene, doch so einfach ist das natürlich nicht.
Der Rock’n Roll in deinem Leben als Vierzigjähriger. Wo ist er hin?
Er hängt in der Bürste, mit der du mehrfach täglich dein Resthaar zu einer Tolle zu kämmen versuchst, die dann bei Erfolg nicht mehr über deiner Stirn, sondern ganz oben auf deinem Kopf, in der Mitte deines Schädels sitzt. Er befindet sich als dir inzwischen viel zu kleine Motorradlederjacke getarnt in dem mit “Krams” beschrifteten Umzugskarton ganz oben auf dem Kleiderschrank. Er meldet sich ab und zu in Form von kalten Schweißausbrüchen, Schwindel-Attacken und Hustenanfällen, wenn du mit den “Kids” ein wenig “rocken” wolltest, nur um zehn Minuten später nach der Herz-Lungen-Maschine zu rufen. Vielleicht hast du ihn aber auch an der Garderobe des “Nie wieder rauchen”-Kurses liegen lassen, den du mit großem Erfolg bereits zum vierten Mal belegt hast.
Wo auch immer er jetzt ist, der Rock’n Roll: Er hat dich verlassen. Du solltest es ihm nicht vorwerfen. Er musste gehen, jüngere Männer heulten nach ihm wie junge Wölfe nach dem Mond. Und ja, er hat sich bei dir gelangweilt, der monatliche Besuch eines Jazzkonzerts (Sonntagsbrunch) reichte ihm nicht, das heimliche Besuchen einer Porno-Website in der Mittagspause versetzte ihm keinen Kick und das Gläschen Rotwein - seien wir ehrlich - das ist ihm noch nie bekommen.
Du darfst ihm nicht nachtrauern, dem Rock’n Roll, sonst läufst du Gefahr, zu einem albernen alten Mann in zu engen Tigermuster-Hosen zu werden, misinterpretierst das als Aufforderung zum Platzmachen gemeinte Schulterklopfen der jüngeren Besucher in der ersten Reihe des QOTSA-Konzerts als Anerkennung für dein altertümliches Rumgehopse und kommst womöglich am Ende noch auf die Idee, dir eines dieser neumodischen “Weblogs” zuzulegen, um dich wenigstens in Worten interessant machen zu können.
Denke immer daran, dass das Leben ab Vierzig auch ohne Rock’n Roll genug Aufregung und Spannung bietet: Werde ich heute rechtzeitig im Büro sein? Traue ich mich endlich, nach der Gehaltserhöhung zu fragen? Steigt mein Fußballverein doch nicht ab? Wie geht wohl meine Lieblingsserie weiter? - Das Leben ist wild.
Es ist beinahe genauso wild wie das Ehemaligen-Treffen deiner alten Schule neulich. Wie damals war Stefan Breitfink (”Breiti”) für die Drogen zuständig, wie damals habt ihr euch kichernd aufs Klo zurückgezogen, wie damals galt der Leitspruch “Alles weghau’n”.
Was habt ihr gelacht. Und was habt ihr gekotzt. Noch am gleichen Abend. Der Notarzt, der euch wegen Kreislaufversagen ins nahgelegene Krankenhaus bringen musste, wollte zunächst jede Hilfe kopfschüttelnd ablehnen. Der Auslöser dafür muss entweder dein armwedelndes “ICHKANNSELBERFAHN!” gewesen sein, als du zu seinen Füßen lagst, oder dein Versuch das Blaulicht des Rettungswagens “für die Kinder” abzuschrauben. Während der Fahrt.
Die üblichen Herrenabende mit zwei Bieren zu viel (insgesamt also drei) steckst du ja inzwischen mit wenigen Tagen der Bettlägerigkeit und dem gejammerten Satz “Schatz, bring du die Kinder zur Schule, der Fisch gestern muss schlecht gewesen sein” locker weg. Aber das mit den Drogen - das packst du nicht mehr. Breiti, der Arsch. Du wolltest ja eigentlich gar nicht. Als erwachsener Mann sind dir die Risiken pflanzlicher und chemischer bewusstseinsverändernder Substanzen nämlich sehr bewusst. Zu viele deiner diesen Substanzen nicht abgeneigten Helden hast du vor die Hunde gehen sehen. Timothy Leary, Keith Richards, Hunter S. Thompson, Bob Dylan, Pete Townshend - wenn sie nicht beim Sex mit drei russischen Olympiasiegerinnen gestorben sind, verkümmern sie, umworben von mächtigen Männern und umringt von schönen Frauen, beim Geldzählen in einem ihrer Landsitze und beim Wiederauflegen ihrer künstlerischen Erfolge. Das ist doch kein Leben.
Dein eigenes Leben hingegen, koffeinfrei, extra light, cholesterinarm, low fat und mit geregelten Arbeitszeiten (wenn du noch Arbeit hast), es ist dir ans Herz gewachsen. Erfreut stellst du fest, dass deine sexuelle Anziehungskraft auf die weibliche Umgebung eher zu- als abgenommen hat, das morgendliche Lächeln der jungen Brötchenverkäuferin ist nur eines von vielen Indizien dafür. Denn es bedeutet zweifelsfrei “Ich möchte auf der Stelle mit dir schlafen”. Und nicht etwa “Danke für die fünf Euro Trinkgeld, soll ich ihnen raushelfen?”.
Du könntest sie alle haben, natürlich. Frauen jeden Alters, das ist allseits bekannt, empfinden beim Anblick von auswuchernder Nasen- und Ohrbehaarung, ausgelatschten Turnschuhen der Marke “Walmart Senior” und einem VW Polo Baujahr 1991 mit drei Kindersitzen auf der Rückbank das unbändige Verlangen, erst sich und dann dir die Klamotten vom Leib zu reißen. Erlebnisberichte vom 1975er Status-Quo-Konzert solltest du dir jedoch für die Zigarette danach aufheben. Doch soweit kommt es ja gar nicht erst, denn du rauchst nicht mehr.
Und du hast tatsächlich etwas gelernt in den hinter dir liegenden Jahren. Du hast gelernt, dass die Worte “die Frau meines Lebens” keine Körbchengröße, sondern den wertvollsten Mensch in deinem Leben beschreiben und dass der Standesbeamte nicht von der Anwaltskanzlei “Tod und Partner” sprach, als er die Scheidung erwähnte. Oder um es mit den grandios treffenden Worten meines US-amerikanischen Freundes und Spreeblick-Gastautors Charles auszudrücken:
Cheating. It feels great. Until you come.
Aber wie ist er denn nun, der Sex im Alter, höre ich die LeserInnen zu Recht rufen. Steht doch da oben, nur deshalb habe ich bis hierhin gelesen! Was is’n jetzt?
Nun.
Vergleichen wir mit Rücksicht auf die jüngere Leserschaft und der Einfachheit halber Sex in deinem Leben mit einem Videospiel. Zu Beginn eines Videospiels geht es darum, den Sinn und die grundlegenden Möglichkeiten kennenzulernen sowie den Basis-Umgang mit dem Spiel zu erlernen. Trainingslevel führen dich als Spieler an die Steuerung heran, du hast mehrere Versuche frei und so wirst du mit genügend Übung immer geschickter und beginnst, das Spiel immer gekonnter zu spielen und zu geniessen.
Und so ist das im Grunde auch mit dem Sex.
Und eigentlich mit dem Leben generell. Denn je länger du spielst, desto aufregender und manchmal auch schwieriger werden die Level, desto fieser die Gegner und desto variationsreicher die Spielarten. Und desto mehr Spaß macht das Ganze, wenn man es nicht zu verbissen betrachtet.
Nur absichern geht nicht und so ist irgendwann leider alles vorbei. Game over.
Bis dahin hast du die Wahl zwischen Ego-Shootern, Multiplayer-, Roleplaying-, Adventure-, Renn-, Puzzle-, Kriegs-, Geschicklichkeits-, Wirtschafts-, Simulations- und Strategiespielen. Und wenn du willst, kannst du sogar als italienischer Klempner auf einem kleinen Drachen durch die bunte Welt hüpfen und Pilze einsammeln.
Egal, ob du 15 oder 51 bist.
Press YES to continue.
habe ich nicht geschossen. Das ging nicht, ich kann es nur beschreiben. Da war spät Abends noch ein Pärchen an einem Bildschirm im halbdunklen, leeren Foyer, während von oben leise Jazzmusik kam. Ich fragte nach einem Hauswärter, weil ich noch den Thinkpad aus dem abgesperrten Raum brauchte. Sie wussten auch nicht, wo der war. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass diese Seite hier offen war, mit den chakteristischen roten Rechtecken links unten. Man könnte davon geschmeichelt...
Wie von einigen Lesern gewünscht, gibt es jetzt auch eine Flickr-Gallerie. Ein paar Shenyang-Fotos gibt es in meinem Set.
(Foto: Spreeblick, Notes bei Flickr)
Da ich es vorziehe, ohne Notebook auf Kongresse zu gehen und dort lieber versuche, zuzuhören und zu verstehen, hier mein vorläufiges Fazit:
Die Veranstaltung gestern im ZKM zu Karlsruhe hinterlässt bei mir eine Art intellektuelle Ambivalenz:
(Obacht: für Glück auf!-Verhältnisse folgt ein wahnsinnig langer Text!)
Auf der, von der Fritz Thyssen Stiftung finanzierten, Tagung trafen Wissenschaftler einerseits und Blogger andererseits aufeinander. Ausserdem verirrten sich ein paar Podcaster mit Hoffnungen auf VC und strahlenden Dollarzeichen in den Augen dorthin.
Genau diese Zusammensetzung des Publikums und der Podien führte zu ärgerlichen Missverständnissen. Die anwesenden Blogger erwarteten von den anwesenden Forschern quasi wissenschaftliche Weihen für ihr Tun, während die Wissenschaftler sich bemühten, die Phänomene Blogs und Podcasting eher abstrakt in den Kontext direkter Bürgerbeiteiligung und neuer Demokratieformen einzuordnen und schienen vom Aufeinandertreffen mit realen Bloggern ihrerseits irritiert.
Michael Mangold (ZKM):
Der Einführungsvortrag von Michael Mangold vom gastgebenden ZKM | Institut für Medien und Wirtschaft beleuchtete die Neuen Medien (nicht nur Blogs und Podcasts) zwischen demokratischen und ökonomischen Potentialen. Dabei diskutierte er die Frage: Verändern neue Kommunikationsformen die demokratische Öffentlichkeit, beleben und erweitern sie den öffentlichen Diskurs oder führt die breite Beteiligung an der Informationsproduktion zu einem Qualitäts- bzw. Informationsverlust?
Claus Leggewie (ZMI):
Viele der anwensenden Nicht-Blogger aus der Wissenschafts-Community waren ausschliesslich wegen ihm da: Claus Leggewie. Direktor des ZMI | Zentrum für Medien und Interaktivität Gießen, intellektuelles Schwergewicht und politikwissenschaftlicher Superstar. In seinem amüsant und unterhaltsam dargebotenen Vortrag entwarf er seine Idee direkter Bürgerbeiteiligung an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen. Demokratie 2.0. Diese sei möglich, wenn dieser beteiligungsfreundlich gestaltet werde. Dabei komme der Moderation im virtuellen politischen Raum eine wichtige Rolle zu, um den gewinnbringenden Austausch von Argumenten (Diskussion) zu gewährleisten.
Ein Satz der hängenblieb, war seine Definition der Blogosphäre als Medium individualisierter Massenkommunikation zur Verbreitung unterbliebener Nachrichten.
akademische Groupies
In der anschliessenden Diskussion ergriffen sie dann das Wort, die akademischen Groupies. Wissenschaftler(innen) mit erschreckender Ahnungslosigkeit was die Praxis neuer Medien (read: Blogging) betraf. Für sie war die Möglichkeit, in einem kurzen aber direkten Austausch mit Leggewie zu stehen, sicherlich der Hauptgrund, an der Veranstaltung teilzunehmen. Was, wenn ich mir meine Studentenkappe aufsetze, auch völlig in Ordnung geht.
Die Moderation
Bis hierhin soweit so langweilig wie auf jeder wissenschaftlichen Konferenz. Parsa Marvi vom Neika e.V. konnte sich als Moderator darauf beschränken, die Wortmeldungen zu sammeln. Was dann aber im Themenforum Weblogs passierte, war der Veranstaltung überhaupt nicht angemessen. Marvi, dem man seine Jungend (read: Unerfahrenheit) durchaus anmerkte, zeichnete sich durch eine beindruckende Ahnungslosigkeit und Unsicherheit aus. Seine Moderation beschränkte sich auf die Zurechtweisung der Teilnehmer und Vortragenden, um spontane, den Vortrag unterbrechende Zwischenrufe und daraus vielleicht entstehen könnende Diskussionen direkt zu unterbinden. (Was von Don Alphonso und Johnny auch irritiert zur Kenntnis genommen wurde) Von einer Lenkung und echter Moderation einer Diskussion war nichts zu sehen und zu hören. Das, liebe Organisatoren, war richtig schlecht.
Don Alphonso
Für mich ein Höhepunkt des Tages: Der Don live. Ohne Skript, Beamer und Mikrofon. Don Alphonso, seit einiger Zeit ja auch seinem Realnamen Rainer Meyer bekannt, machte mit schon mit der Form seines Votrags deutlich, was Bloggen für ihn ist: Das Verfassen und Publizieren persönlicher Ansichten und Meinungen. Losgelöst aus irgendwelchen Zwängen und Kontexten: Extreme Nabelschau und Brainfuck.
Mit seinem, für eine wissenschaftliche Veranstaltung (wir erinnern uns, das war der Anspruch der Veranstaltung und auch die Erwartungshaltung einiger Teilnehmer) indiskutablen, Auftritt stiftete er Verwirrung und erntete Unverständnis. Was dabei leider auf der Strecke blieb, war seine Kernaussage, dass Bloggen eben kein Journalismus sei sondern eine neue Form des Ausdrucks: schnell, ungefiltert, “hingerotzt".
Johnny Haeusler
Johnny, kurzfristig aufs Podium gehoben, sollte eigentlich über Corporate-Blogs sprechen. In Vertretung für PR Blogger Klaus Eck. Da dies offensichtlich nicht Johnnys Thema war, machte er aus dem Vortrag eine unterhaltsame Demonstration der neuen Kulturtechnik des Bloggens. Johnny, die Rampensau. Vermutlich waren sehr viele Teilnehmer der Tagung auch da, um Johnny zu gucken. Früher waren Deine Groupies eher weiblich, nehme ich an? ;)
Inhaltlich gab Johnny einen Überblick über den Spreeblick Verlag und pflegte auf nette Art den Gründungsmythos des Verlags: die Jamba-Story und die damit einhergehenden Entwicklungen.
Christoph Neuberger
Nach den beiden Kulturpraktikern hatte wieder die Wissenschaft das Wort. Prof. Neuberger, vom Münsteraner ifk versuchte die wissenschaftliche Einordnung der Weblogs in die etablierte Medienwelt. Dabei räumte er mit einigen Mythen auf: Lediglich einige prominente Blogger (A-Blogger oder Impact-Blogs) würden es gelegentlich schaffen, Themen zu setzen, die sich auch ausserhalb des Blogosphäre zu Nachrichten entwickelten. Weiterhin ging er auf das Selbstverständnis der Blogger in Abgrenzung zum redaktionellen Journalismus ein. Hier zeige sich, dass ca. 60% der Blogger ihr Tun für journalistisch hielten. Interessant seine Feststellung, dass es das Blog eigentlich gar nicht gibt. Letztlich liesse sich eine Form definieren (chronologische Einträge, technische Verteiler wie RSS, etc) aber kaum eine allgemeine Aussage über Inhalte treffen. Zu sehr sei die Blogosphäre differenziert. Ein Schwachpunkt der Präsentation Neubergers war sicherlich die vorhandene Datenbasis. Er bezog sich mangels valider Daten für Deutschland auf ältere US-Studien. Aktuelle, wissenschaftlich fundierte Daten sollen aber in naher Zukunft erhoben werden. Sowohl vom ifk als auch z.B. von Jan Schmidt im Rahmen seiner Arbeit: Practices of online-based networking – form and consequences of „social software“
An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass genau dies der Punkt war, der in einer anschliessenden Diskussion hätte näher beleuchtet werden müssen. Im medialen Diskurs werden Blogs komplimentär zur klassischen Medien wahrgenommen. Was aber ist mit Blogs, die tatsächlich tagebuchcharakter haben? Was sind die? Einfach nur die neue Homepage? Was ist mit thematischen Blog-Inseln, die ausser den inhaltlich eingeweihten und interessierten niemand so richtig kennt?
Themenforum Podcasting
Das Themenforum Podcasting fand ich persönlich nicht sehr interessant. Zwar stellten Peter Löser und Daniel Peters in einem unterhaltsamen Dialog (“Genau, Peter!” - sowas gab’s das letzte Mal auf dem DMMK oder so ;) das Thema vor, aber ich verstehe den Hype nicht. Sorry. Hier wird wieder wild mit Zahlen (x Millionen Podcasts in USA!, 8,5 Millionen Dollar VC! Wow!) und Hoffnungen jongliert.
Mit Alexander Wunschel war auch ein Relikt der New Economy da, der bei seinem Vortrag von den ökonomischen Potential der Podcasts schwärmte und einen sehnsüchtigen Blick in die USA warf.
Das wird im grossen Stil nicht funktionieren. Mag ja sein, dass es gute Podcaster geben wird, die von einem Subskriptionsmodell werden leben können. Mag auch sein, dass Podcast ein toller neuer zusätzlicher Channel für Markenkommunikation sind. Aber Entschuldigung, warum sollte ich mir einen BMW-Podcast anhören?
Thomas Pleil, Professor für Public Relations an der FH Darmstadt versuchte dann auch als letzter Vertreter der Wissenschaft an diesem Tage in einem fundierten aber sehr trockenem Vortrag, die Potentiale von Podcasts als Marketing und PR-Instrument zu beleuchten.
Wo war bei diesem Themenforum eigentlich der Bezug zum Thema der Konferenz? Demokratie und Bürgerbeteiligung?
Versuch eines Fazits
Es trafen zwei Welten aufeinander: Einerseites die Welt der Wissenschaft, die versuchen muss zu verstehen, was gerade da draussen passiert und die Dinge zu ordnen (Alles so schön bunt und neu hier. Da passiert irgendwas - aber irgendwie fehlt uns das Instrumentarium zur validen Untersuchung.) . Andererseits die Praktiker des Bloggens und Podcasten, die einfach tun, was getan werden muss und sich nicht wirklich für einen intelektuell-wissenschaftlichen Überbau ihres Tuns interessieren. Dazwischen ein Moderator, der keiner war.
Mindestens genauso wichtig wie das Programm der Tagung waren aber die Treffen. Ich hab endlich Mo von Phlow persönlich kennengelernt, Jan, der wirklich vielversprechende Forschungen betreibt, den Don, und viele andere…
Eine lustige Veranstaltung.
Update:
Andere Blogs, andere Meinungen
Spreeblick
Rebellenmarkt
PlasticThinking
Oliver Gassners Liveblog
Bamblog
Johannes Kleske
Pöbler
Things to write home about
Hannos Planet zur Tagung
Die Flickr-Gallerie zum Event
RheinmainTV präsentiert ihre VJs, 1-Personen-Teams mit Kamera, die alles allein machen: Kamera, Ton, Journalismus, Schnitt. Als das 1998 aufkam - im Radio hatte es oft schon 2 Jahre früher die Umstellung zum schneidenden Reporter gegeben - gab es grosse Dabatten. So richtig heftig wurde es in der Medienkrise, damals wurde es knallhart unter dem Motto Kostenersparnis umgesetzt, auf Kosten der Arbeitsplätze und der Qualität. Und jetzt gerade wurde es als tolle Sache präsentiert,...
Johnny blieb im ZKM am Buffet, ich war beim Bloggertreffen; Berichte gibt es wahrscheinlich bei den einschläfig bekannten Websites. Schon komisch; egal wo man in Deutschland hinkommt, finden sich ein paar Blogger, die bereit sind, für ein Treffen zusammenzukommen. Man könnte schon mal die Frage stellen, ob man die Real Life Komponente des Bloggens nicht massiv ausbauen sollte. Weil Blogger im echten Leben erfreulich angenehm und undogmatisch sind. Lohnt sich auf alle Fälle. Danach...